Taufpredigt

Liebe Familie, liebe Paten liebe Taufgäste, liebe Gemeinde,

wir wollen heute Ida taufen. Viele gute Wünsche begleiten diese Feier und viele Menschen wünschen euch alles Gute für den Lebensweg von Ida.
Als Taufspruch für eure Tochter und als Begleitwort für ihr Leben habt ihr euch einen Psalm aus dem ersten Buch der Bibel ausgewählt. Er steht in der Genesis im 9.Kapitel Vers 16:
Wenn der Bogen in den Wolken steht, dann werde ich ihn ansehen, um des immerwährenden Bubdes zu Gedenken, der zwischen Gott und allen Lebewesen jeglicher Art auf Erden besteht. (Gen 9, 16)
Es ist ein wunderschöner Taufspruch, den ihr, Konstanze und Klaus, für eure Tochter ausgewählt habt. 
Der Regenbogen ist das Zeichen, das Symbol der Verbundenheit zwischen Gott und seiner Schöpfung. Er besteht aus Wasser und Licht – die Grundlagen des Lebens also, ohne die Menschen, Tiere und Pflanzen nicht existieren können. Der letzte Regenbogen, der meine Seele stark berührt hat, den habe ich Anfang August in Weißrussland gesehen. Ich war dort mit einer Gruppe junger Männer im Beresinsky – Nationalpark, dem ältesten Nationalpark Europas, um mit ihnen die Natur, die Wildnis als Spiegel der eigenen Seele, wie auch der eigenen Beziehung zu Gott zu erleben. Das ganze lief unter der Überschrift Visionssuche in der Natur, wofür es ja nicht zuletzt eine Vielzahl an biblischen Vorbildern gibt von Mose über Jesus bis zu den Wüstenvätern. Ich absolviere zusammen mit dem bayrischen Landesjugenpfarrer im Moment eine Ausbildung und da gehörten diese 12 Tage in Weißrussland dazu. Wenn man mit dieser Idee in der Wildnis ist, dann öffnen sich, so habe ich das erlebt, in ganz anderer Weise die Sinne für die Wahrnehmung der Pflanzen und Tiere, der Steine und der Elemente um einen herum. Alles beginnt eine Sprache zu sprechen, die du nach und nach zu verstehen lernst. Und du spürst nach 4/5 Tagen, die du allein fastend in der Wildnis verbringst, dass du als Mensch Bestandteil der Schöpfung bist, dass du zu den Bäumen und Büschen, den Vögeln und Insekten, zu allem, was es da zwischen Himmel und Erde gibt, dazugehörst. Im Lebensalltag der meisten Menschen wird ja die Natur, wenn überhaupt, dann als feindliches Gegenüber wahrgenommen, die nur in Form von Naturkatastrophen in unser Bewusstsein dringt, die es gilt zu bezwingen oder eben so effektiv wie möglich auszubeuten für unsere Zwecke. Diese Trennung zwischen Natur und Gesellschaft, Wildnis und Zivilisation hat uns Menschen den Blick für das Ganze verlieren lassen. Wir haben damit zugleich das Wissen um die in uns angelegte Verbindung zu Allem was ist, zu uns selbst und zum Urgrund des Seins verloren. Aber das muss und darf nicht so bleiben. Wir können den Kontakt wieder gewinnen, wenn wir uns der Natur und der Wildnis und damit auch der Natur und der Wildnis in uns selbst in neuer Weise öffnen, staunend, achtungs – und respektvoll, lauschend und neu sehend. Dass das eine große Kraft hat, die Menschen in ihren Grundfesten verändern kann, dass habe ich in den 12 Tagen im Beresinsky-Nationalpark selbst erfahren dürfen und habe das auch an jungen Männern erlebt, die bisher einen Großteil ihres Lebens vorm Computer und in der Ersatzwelt des Internet verbracht haben. Um solche Erfahrungen zu machen, muss man nicht unbedingt nach Weißrussland fahren, dass ist auch in der nächsten Umgebung im Muldental möglich. 
Ihr, Constanze, Claus, Vinzent und Chris wisst wovon ich rede, denn ihr lebt ja in einem sehr engen Kontakt zu Tieren. Ihr versteht die Sprache eurer Tiere, die mit euch auf eurem Hof leben. Du, Constanze, hast dich darüber hinaus damit beschäftigt, kranke Tiere zu heilen mit homöophatischen Mitteln, was ja auch einer besonderen Herzensöffnung hin zu den Tieren bedarf. Ihr wisst in euren Herzen, dass jedes Tier letztlich ja ein Selbstausdruck Gottes ist, der sich in seiner Schöpfung mitteilt und sichtbar wird. Genauso wird auch in jedem von uns ein Gedanke Gottes sichtbar. Und wenn ein Kind geboren wird wie die Ida vor genau einem Jahr, dann kommt damit nicht mehr und nicht weniger als etwas Göttliches in die Welt, was wir nur bestaunen und bewundern können wie die heiligen drei Könige das Jesuskind oder die Väter das Neugeborene in Bad oder Schlafzimmer nach der Hausgeburt oder meinetwegen auch im Kreissaal, das da plötzlich zu schreien und zu leben beginnt. In diesen Momenten wird etwas von dieser in uns angelegten Verbindung mit dem Grund des Seins, mit Gott spürbar. Die Taufe ist nicht zuletzt ein Symbol für dieses enge und liebevolle Eingebundensein des Menschen in Gott und in seine Schöpfung. Bevor ein Kind zur Welt kommt, ist es Eins mit Gott und der Welt um sich herum. Mit dem Eintritt in die Welt vergisst ein Kind nach und nach, woher es eigentlich kommt. Es kommt aus der Ganzheit in eine gespaltene Welt, eine Welt der Gegensätze und Trennungen. Es macht die Erfahrung der Polarität. Auf die Frage, warum das so ist, habe ich keine erschöpfende Antwort. Aber mir fällt die Geschichte von einem kleinen Lichtstrahl ein, der in der Nähe der Sonne mit vielen anderen Lichtstrahlen zusammen ein wunderbares lichtvolles Leben führte. Er war aber ein sehr wissbegieriger Lichtstrahl und es nagte in ihm die Frage, herauszubekommen, was er den eigentlich sei, was im Grunde die Qualität seines Lichts ausmacht und er fragte Gott, wie er das herausfinden könne. Und Gott sagte zu ihm: Wenn du erfahren willst, wer du bist, wenn du erfahren willst, was Licht ist, dann musst du dir das Gegenteil davon erschaffen, nämlich die Dunkelheit. Und auch davon erzählt ja schließlich der Regenbogen, den wir nur darum sehen können, weil in ihm die Ganzheit des Lichts zerlegt wird in das Spektrum der Farben der einzelnen Lichtwellen. Um zu erfahren, was Wärme ist, muss ich Kälte spüren können, um zu erfahren, was Liebe ist, ist die Erfahrung von Unliebe, von Hass, Neid und Eifersucht nötig. Um die Erfahrung der Verbundenheit mit Gott zu machen ist offenbar auch die Erfahrung von Gottesferne, die Erfahrung der Trennung vom Ursprung des Lebens nötig. Offenbar wollen oder müssen sehr viele Seelen in unserer Welt diese Erfahrung machen, denn jeder Mensch kreiert sich bewusst oder unbewusst die Welt entsprechend den Erfahrungen, die die Seele in der Welt machen möchte. Dazu gehören Kriege, Terror und Bankenkrise genauso dazu wie persönliche Leiderfahrungen von Krankheit und Tod. Zugleich aber wächst in jedem von uns die Sehnsucht nach Verbundenheit mit unserem göttlichen Kern, nach Ganzheit und Liebe. Es ist wie die Befreiung aus einem selbstgezimmerten Gefängnis, wenn Menschen das in ihrem Leben wieder entdecken, nämlich dass unsere eigentliche Essenz „Liebe“ ist. Unterschiedlich lang und tief sind die Wege, die jeder von uns durch die Erfahrung von Getrenntsein, von Dunkelheit, Schmerz und Unliebe gehen muss, um vielleicht irgendwann oder immer wieder einmal die Erfahrung von Geborgenheit, Verbundenheit, von Wärme, Vertrauenkönnen und Liebe zu machen. Ihr Eltern und Paten habt dabei eine besondere Aufgabe gegenüber Ida, nämlich sie auf ihrem ganz einmaligen Lebensweg zu begleiten und sie dabei zu unterstützen, dass sie die Verbindung zum Urgrund des Seins, zu Gott nicht verliert. Und das Beste, was ihr dafür tun könnt, ist, sie an euren eigenen Lebenserfahrungen Anteil nehmen zu lassen und ihr vor Allem Erfahrungen von Liebe und Verbundenheit, Vertrauen und Geborgenheit zu schenken. Jeder Regenbogen, den ihr seht, soll euch daran erinnern, so wie er uns alle daran erinnert, dass wir im Grunde unserer Existenz nicht aus der Liebe und der Verbundenheit mit Gott herausfallen können.
Amen.






Der Regenbogen ist das Zeichen, das Symbol der Verbundenheit zwischen Gott und seiner Schöpfung. Er besteht aus Wasser und Licht – die Grundlagen des Lebens also, ohne die Menschen, Tiere und Pflanzen nicht existieren können. Der letzte Regenbogen, der meine Seele stark berührt hat, den habe ich Anfang August in Weißrussland gesehen. Ich war dort mit einer Gruppe junger Männer im Beresinsky – Nationalpark, dem ältesten Nationalpark Europas, um mit ihnen die Natur, die Wildnis als Spiegel der eigen Seele, wie auch der eigenen Beziehung zu Gott zu erleben. Das ganze läuft unter der Überschrift Visionssuche in der Natur, wofür es ja nicht zuletzt eine Vielzahl an biblischen Vorbildern gibt von Mose über Jesus bis zu den Wüstenvätern. Ich mache da mit dem bayrischen Landesjugenpfarrer zusammen im Moment eine Ausbildung und da gehörten diese 12 Tage in Weißrussland dazu. Wenn man mit dieser Idee in der Wildnis ist, dann öffnen sich, so habe ich das erlebt, natürlich in ganz anderer Weise die Sinne für die Wahrnehmung der Pflanzen und Tiere und nicht zuletzt der Steine und der Elemente um einen herum. Alles beginnt eine Sprache zu srechen, die du nach und nach zu verstehen lernst. Und du spurst nach 4/5 Tagen, die du allein in der Wildnis bist, dass du als Mensch Bestandteil der Schöpfung bist, dass du zu den Bäumen und Büschen, den Vögeln und Insekten, zu allem, was es da zwischen Himmel und Erde gibt, dazugehörst. Im Lebensalltag der meisten Menschen wird ja die Natur wenn überhaupt, dann als gewissermaßen feindliches Gegenüber wahrgenommen, die nur in Form von Naturkatastrophen in unser Bewusstsein dringt, die es gilt zu bezwingen oder eben so effektiv wie möglich auszubeuten für unsere Zwecke. Diese Trennung zwischen Natur und Gesellschaft, Wildnis und Zivilisation hat uns Menschen den Blick für das Ganze verlieren lassen. Wir haben damit zugleich das Wissen um die in uns angelegte Verbindung zu Allem was ist, zu uns selbst und zum Urgrund des Seins verloren. Aber das muss und darf nicht so bleiben. Wir können den Kontakt wieder gewinnen, wenn wir uns der Natur und der Wildnis und damit auch der Natur und der Wildnis in uns selbst in neuer Weise öffnen, staunend, achtungs – und respektvoll, lauschend neu sehend. Dass das eine große Kraft hat, die Menschen in ihren Grundfesten verändern kann, dass habe ich in den 12 Tagen im Beresinsky-Nationalpark selbst erfahren dürfen und habe das auch an jungen Männern erlebt, die bisher einen Grüßteil ihres Lebens vorm Computer und in der Ersatzwelt des Internet verbracht haben. Ihr, Constanze, Claus, Vinzent und Chris wisst wovon ich rede, denn ihr lebt ja in einem sehr engen Kontakt zu und mit Tieren. Ihr versteht die Sprache eurer Tiere, die mit euch auf eurem Hof leben. Du, Constanze, hast dich darüber hinaus damit beschäftigt, kranke Tiere zu heilen mit homöophatischen Mitteln, was ja auch einer besonderen Herzensöffnung hin zu den Tieren bedarf. Ihr wisst in euren Herzen, dass jedes Tier letztlich ja ein Selbstausdruck Gottes ist, der sich in seiner Schöpfung mitteilt und sichtbar wird. Genauso wird auch in jedem von uns ein Gedanke Gottes sichtbar. Und wenn ein Kind geboren wird wie die Ida vor genau einem Jahr, dann kommt damit nicht mehr und nicht weniger als etwas Göttliches in die Welt, was wir nur bestaunen und bewundern können wie die heiligen drei Könige das Jesuskind oder die Väter das Neugeborene in Bad oder Schlafzimmer nach der Hausgeburt oder meinetwegen auch im Kreissaal, das da plötzlich zu schreien und zu leben beginnt. In diesen Momenten wird etwas von dieser in uns angelegten Verbindung mit dem Grund des Seins, mit Gott spürbar. Die Taufe ist nicht zuletzt ein Symbol für dieses enge und liebevolle Eingebundensein des Menschen in Gott und in seine Schöpfung. Bevor ein Kind zur Welt kommt, ist es Eins mit Gott und der Welt um sich herum. Mit dem Eintritt in die Welt vergisst ein Kind nach und nach, woher es eigentlich kommt. Es kommt aus der Ganzheit in eine gespaltene Welt, eine Welt der Gegensätze und Trennungen. Es macht die Erfahrung der Polarität. Auf die Frage, warum das so ist, habe ich keine erschöpfende Antwort. Aber mir fällt die Geschichte von einem kleinen Lichtstrahl ein, der in der Nähe der Sonne mit vielen anderen Lichtstrahlen zusammen ein wunderbares lichtvolles Leben führte. Er war aber ein sehr wissbegieriger Lichtstrahl und es nagte in ihm die Frage, herauszubekommen, was er den eigentlich sei, was im Grunde die Qualität seines Lichts ausmacht und erfragte Gott, wie er das herausfinden könne. Und Gott sagte zu ihm: Wenn du erfahren willst, wer du bist, wenn du erfahren willst, was Licht ist, dann musst du dir das Gegenteil davon erschaffen, nämlich die Dunkelheit. Und auch davon erzählt ja schließlich der Regenbogen, den wir nur darum sehen können, weil in ihm die Ganzheit des Lichts zerlegt wird in das Spektrum der Farben der einzelnen Lichtwellen. Um zu erfahren, was Wärme ist, muss ich Kälte spüren können, um zu erfahren, was Liebe ist, ist die Erfahrung von Unliebe, von Hass, Neid und Eifersucht nötig. Um die Erfahrung der Verbundenheit mit Gott zu machen ist offenbar auch die Erfahrung von Gottesferne, die Erfahrung der Trennung vom Ursprung des Lebens nötig. Offenbar wollen oder müssen sehr viele Seelen in unserer Welt diese Erfahrung machen, denn jeder Mensch kreiert sich bewusst oder unbewusst die Welt entsprechend den Erfahrungen, die die Seele in der Welt machen möchte. Dazu gehören Kriege, Terror und Bankenkrise genauso dazu wie persönliche Leiderfahrungen von Krankheit und Tod. Zugleich aber wächst in jedem von uns die Sehnsucht nach Verbundenheit mit unserem göttlichen Kern, nach Ganzheit und Liebe. Es ist wie die Befreiung aus einem selbstgezimmerten Gefängnis, wenn Menschen das in ihrem Leben wieder entdecken, nämlich dass unsere eigentliche Essenz „Liebe“ ist. Unterschiedlich lang und tief sind die Wege, die jeder von uns durch die Erfahrung von Getrenntsein, von Dunkelheit, Schmerz und Unliebe gehen muss, um vielleicht irgendwann oder immer wieder einmal die Erfahrung von Geborgenheit, Verbundenheit, von Wärme, Vertrauenkönnen und Liebe zu machen. Ihr Eltern und Paten habt dabei eine besondere Aufgabe gegenüber Ida, nämlich sie auf ihrem ganz einmaligen Lebensweg zu begleiten und sie dabei zu unterstützen, dass sie die Verbindung zum Urgrund des Seins, zu Gott nicht verliert. Und das Beste, was ihr dafür tun könnt, ist, sie an euren eigenen Lebenserfahrungen Anteil nehmen zu lassen und ihr vor Allem Erfahrungen von Liebe und Verbundenheit, Vertrauen und Geborgenheit zu schenken. Jeder Regenbogen, den ihr seht, soll euch daran erinnern, so wie er uns alle daran erinnert, dass wir im Grunde unserer Existenz nicht aus der Liebe und der Verbundenheit mit Gott herausfallen können.
Amen.